Heute ist wieder einer der verdammten Tage, die ich kaum ertrage und mich ständig selber frage, warum mich all diese Gefühle plagen. Kennst Du diese Tage, an denen Du Dich, am liebsten einfach in ein Loch verkriechen möchtest. Mit niemanden sprechen und niemanden sehen, Lethargie und Überdruss.
Niemanden sprechen, niemanden sehen, ist momentan eine Art Zwangsneurose widerwillen An solchen Tagen kann ich mich schwer selbst motivieren, doch letzten Endes, kann man sich nur selbst wieder aus diesem Loch ziehen. Was ist Dein Heilmittel?

Bei mir ist es, das Malen, Zeichnen, kreativ sein. Das hat schon als Kind funktioniert. Ich bin in die Bücherei gefahren und habe mir ständig Zeichenbücher ausgeliehen und mir das Zeichnen beigebracht. Das war mein Zufluchtsort, meine Wohlfühloase. Die Comics und Geschichten, die ich gelesen habe, selber visuell zu interpretieren. Eigene Geschichten zu schreiben, die eigene Geschichte zu zeichnen. Panel für Panel, meine Gedanken, meine Gefühle teilen, reflektieren, verstehen. Danach ging es mir immer gut, mein Nonplusultra Ventil.

Heute ist der Zufluchtsort, mein Atelier – Die Ruhe, die Abgeschiedenheit, ziehen mich aus dem Hiobsbotschaftenloch. Lockdownverlängerungen, Lockdownverschärfungen, harter Lockdown, Impfstatus, Katastrophenalarm, Verquerdenker, das ganze 2020 Unwortwörterbuch gegen Farben, Pinselstriche und Leinwände. Hier kann ich Gedanken sammeln, sortieren, reflektieren und mich motivieren. Apropos ich gehe dann mal ins Atelier und würde mich freuen, wenn Du mir Dein Ventil verrätst?