LOCKDOWN LEID²
Ein weiterer Monat in gesundheitspolitischer Askese wurde gestern besiegelt. Beim Shoppen hat man jetzt mehr Platz, aus 10qm persönlicher Freiraum werden 20qm, werde jetzt nur noch im Wohnzimmer online shoppen. Weiterhin gelten die Einschränkungen für Kultur und Gastronomie. Ich bin natürlich über jeden Betrieb froh, der den Betrieb auch weiterhin aufrecht erhalten darf, wobei nach wie vor nicht immer nachvollziehbar ist, an welcher Stelle die Achse der Systemrelevanz gezogen wird, in Hessen sind ca. 1100 Betriebe vom Stillstand betroffen.
Täglich neue Tabellen, mit Fallzahlen, Todesfällen, eine Art Virus-Mania. Jana Schmoll und Co dominieren die Medien. Gefundenes Fressen für Memes und Satire. Weihnachten darf man mit 10 haushaltsfremden Menschen feiern. Ein hoch auf neue bürokratische Wortschöpfungen.
Irgendwie surreal, die Städte bereiten die Weihnachtsdeko vor, bei uns wurde das Weihnachtsbaumkontigent von 70 auf 120 Bäume erhöht, gleichzeitig soll jeder nicht notwendige Gang nach draußen reduziert werden. Ich muss an eine philosophische Frage denken: Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand da ist, der es hört und sieht – ist dann ein Geräusch vorhanden? Die Schallwellen sind immer da, aber ein Geräusch entsteht erst im Kopf des Hörers. Ohne Hörer daher kein Geräusch – Jetzt macht „Stille Nacht, heilige Nacht,“ endlich einen Sinn für mich.
Es ist Ende des Jahres, Ich habe inzwischen meine Chausseehaus-Möbel fotografiert um sie zu verkaufen und der Abschied schreitet voran.