Es ist sonnig und eisig und ich habe beschlossen mal wieder den ÖPNV zu nutzen. Schliesslich hat das ja ziemlich viele Vorteile, vor allem durch das Lockdown Update. Wann hat man denn schon die Gelegenheit einen kompletten Gelenkbus für sich allein zu haben. Nach einem kurzen Sprint zur Bushaltestelle, kam dann die Ernüchterung, es warten auch andere auf den Bus. Als der Bus dann endlich da war, stiegen auch alle in den gleichen Bus. Verdutzt frage ich den Busfahrer, ob er die anderen raus bitten kann, weil die gar nicht bei mir wohnen und mit ihm bin ich ja ein Hausstand und eine zusätzliche Person, er schaute genauso verdutzt -. Anscheinend habe ich die Regel nicht ganz verstanden. Vor der Sparkasse ähnliches Szenario, es dürfen nur maximal zwei Personen zu den Automaten und im Vorraum staut es sich. Im Supermarkt, wird man ermahnt, wenn man nicht mit einem Einkaufswagen eintreten möchte, doch die Ware in den Regalen ist genauso sortiert wie vorher und bei dem Gedränge verwandelt sich der Einkaufswagen, schnell mal in einen Streitwagen und ich komme mir vor wie bei Ben-Hur. Warum jetzt der Friseur, die Kosmetikerin, die Masseurin oder der Tätowierer, die per Definition auf Hygiene achten, gefährlicher sind, erschliesst sich mir nicht.

Ich war vor zwei Tagen abends in Frankfurt, um einen Kunden zu besuchen. Auf dem Weg dorthin hatte ich das Gefühl, durch die South-Bronx zu fahren, ständig Blaulicht, Fahrzeuge werden angehalten und die Anzahl Personen wird kontrolliert. Die aktuelle Situation bleibt weiter surreal. Der Inzidenzwert liegt aktuell bei 157,4 für den Kreis Groß Gerau, immerhin sind wir noch ein Stück weit entfernt von der 15km Radius-Regel. Ich bin froh, dass sich wenigstens ein paar Menschen auf meine Kleinanzeigen und meine Website melden, so kann man doch ein wenig Small Talk halten und hat den Hauch von sozialen Kontakten.

Mit dem 31. Januar, wird sich aber kaum was ändern, so meine Befürchtung.